Das SR-Modell (SR steht für Stimulus-Response) ist ein monokausales Wirkungsmodell. Es sagt aus, dass ein Reiz (Stimulus), der auf ein Individuum einwirkt, zu einer deterministischen Reaktion (Response) des Individuums führt.
Das Modell basiert auf drei Grundannahmen:
Transitivität: Kommunikation ist zweckgerichtet und mit Zielen verbunden. Trifft sie den Empfänger, antwortet dieser auf den Stimulus mit dem gewünschten Verhalten.
Kausalität: Reiz und Reaktion sind in allen Aspekten miteinander verbunden, so auch in der Richtung. Ein humoriger Stimulus wird einen humorigen Response hervorrufen etc.
Proportionale Intensität: Je intensiver ein Stimulus, desto ausgeprägter auch der Response.
Die Grundannahmen des SR-Modells sind zugleich seine Schwachpunkte:
So kann Kommunikation zum einen zweckfrei sein, zum anderen schwingen in jeder Botschaft "unhörbare" Anteile als weitere Bestandteile der Kommunikation mit (Vier-Ohren-Modell).
Reiz und Reaktion sind nicht ohne situative Einflüsse kausal miteinander verbunden. Daher sind weitere Situationsvariablen unbedingt für eine Verhaltenserklärung zu beachten.
Sehr intensive negative Reize führen nach der Schwerin-Kurve dennoch zu schnellem Abbau der (Erinnerungs-)Wirkung. Zudem können sich durch intensive Stimuli Reiz-Reaktionsschwellen verändern. Eine strikte Proportionalität zwischen Stimulus und Response ist damit widerlegt.